Wieviel Schlaf brauche ich?
Von Napoleon wird erzählt, er sei mit vier Stunden Schlaf ausgekommen. Bei Einstein andererseits sollen es zwölf gewesen sein. Aber wie viel braucht es denn wirklich?
Das Gute gleich vorweg; Auch wenn wir mal eine Nacht fast ohne Schlaf haben, wirft uns das nicht aus dem Lebenskonzept und wir können den Arbeitstag problemlos überstehen. Zur Regel sollten kurze Nächte und lange Tage jedoch nicht werden. Wer dies trotzdem tut, setzt seine Gesundheit ernsthaft aufs Spiel. Zu wenig Schlaf macht alt, körperlich, geistig und seelisch. Aber wie viel Schlaf braucht denn der Mensch wirklich, um nicht in diese unerfreuliche Krankheitsspirale zu geraten?
Rein statistisch gesehen, schlafen wir rund sieben Stunden pro Nacht. Das heisst jedoch nicht, dass sich alle Menschen diese Zahl als Regelgrösse verinnerlichen sollten. Die Schlafbedürfnisse sind nämlich von Person zu Person verschieden und schwanken zwischen sechs und zehn Stunden. Aber nicht unbedingt die Anzahl Stunden, die wir schlafen, ist in erster Linie zentral, sondern wie wir uns am folgenden Tag fühlen. So gesehen, muss jeder Mensch seine individuelle Schlafdauer selber herausfinden. Auch sollte man sein Schlafbedürfnis nicht überlisten und sich ein anderes Schlafverhalten antrainieren, also versuchen, aus einem «Einstein einen Napoleon» zu machen. Denn es gibt nun mal Kurz- und Langschläfer genauso, wie es blonde und braunhaarige Menschen gibt.
Das Bedürfnis wandelt sich
So individuell die Schlafbedürfnisse jedes einzelnen Menschen sind, so stark wandeln sie sich im Verlauf unseres Lebens. Während neugeborene Babys rund 16 Stunden am Tag schlafen, liegt das Schlafbedürfnis von Kindern zwischen fünf und zehn Jahren bei neun bis elf Stunden. Bis ins Alter sinkt die Schlafdauer kontinuierlich. Wer also als Siebzigjähriger nach sechs oder gar fünf Stunden aufwacht, braucht sich in der Regel keine Sorgen zu machen. Denn die «senile Bettflucht» entspricht letztlich einer normalen Entwicklung im Verlauf eines Lebens.